Zeitungsbericht März 2012

-Der PreußenSpiegel-

Zehnjähriges Bestehen


Rathenow (fep). Es war im Jahre 2002. Andreas und Kerstin Müller luden zum ersten Hobby- und Trödelmarkt Rathenow auf das Gelände der Theodor-Lessing-Straße 1 (Am Nordbahnhof) ein. „Wir haben von Anfang an versucht, nicht kommerzielle Händler, wie sie auf Wochenmärkten zu finden sind, auf das Gelände zu bekommen, sondern wirklich Privatleute, die nicht mehr gebrauchte Dinge verkaufen wollen“, erklärt Andreas Müller voller Stolz, denn er ist einer derjenigen, der von den einst vielen Trödelmarktveranstaltern in Rathenow als einziger übrig geblieben ist. Auch wenn sich das Konzept in den zurückliegenden zehn Jahren hin und wieder verändert hat, ist das Ehepaar seiner Grundidee eines nichtkommerziellen Basars immer treu geblieben. So auch im 10.Jahr des Bestehens. Mittlerweile sind die ersten Rathenower Händler schon wieder ganz unruhig und warten auf den Startschuss. Und der wird am Samstag, 10. März 2012 gegeben. Für die Händler öffnet der Markt um 7.30 Uhr.

Zeitungsbericht April 2010

-Märkischen Allgemeinen-

Gute Resonanz bei gutem Wetter


RATHENOW| Alte Bücher, Porzellan, ein nostalgischer Diaprojektor aus DDR-Zeiten, Bohrmaschinen und sämtliche dazugehörige Einzelteile, die es vermutlich seit Jahren nicht mehr im Handel zu kaufen gibt – das Betriebsgelände in der Lessing Straße 1 verwandelte sich am Samstag in eine bunte Fundgrube. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr hatte Andreas Müller zum Trödeln an den Rathenower Nordbahnhof eingeladen. Müller ist zufrieden mit der Resonanz. Zahlreiche Kunden sind gekommen und nehmen sich Zeit, um den einen oder anderen Schatz zu entdecken. Wie zum Beispiel einen Kaffeeröster, der vermutlich um 1910 hergestellt wurde oder eine Getreidemühle, die schon Ende des 19. Jahrhunderts treue Dienste leistete und noch heute voll funktionstüchtig ist. „Die richtig alten Sachen findet man leider kaum noch, bedauert eine Händlerin aus Rathenow und fügt hinzu: „Aber Geduld gehört beim Trödeln eben auch dazu.“
Nach etwas Nützlichem suchte Henry Kraatz, der Inhaber des Möthlower Bienenmuseums. Ein Verbindungsstück für einen Wasserschlauch steht auf seinem Wunschzettel. Und der Bienenfachmann wurde sogar fündig. Für ihn hat sich der Besuch des Rathenower Trödelmarkts gelohnt.
Die Kundschaft, die über den Markt schlendert, ist ebenso bunt gemischt wie das Angebot auf den Tischen der Händler. Schnäppchenjäger, leidenschaftliche Sammler, Hobbybastler und Nostalgiker – das Trödelfieber packt regelmäßig Menschen jeder Couleur.
Seit etwa fünf Jahren kommen Ursula und Walter Rumpf aus Wolfsburg hierher, um ihre Porzellanschätze anzubieten. In einer Zeitschrift hatten sie vom Trödelmarkt in Rathenow gelesen und kommen seitdem monatlich ins Havelland. Die Schätze, die das Paar zum Kauf anbietet, stammen aus dem Nachlass von Ursulas Mutter. „20 Jahre lang lag das alles zu Hause rum“, erinnert sich die rüstige Frau. Für die Wolfsburger steht dabei der Spaß im Vordergrund, und das ist auch ganz im Sinne des Veranstalters. „Es soll Spaß machen und die Leute sollen etwas entdecken“, sagt Andreas Müller. Er hatte vor acht Jahren den Flohmarkt ins Leben gerufen und lockt seither regelmäßig zum Stöbern an den Nordbahnhof. 56 Händler zog es dieses Mal auf das Betriebsgelände. Sie kommen aus Berlin, Brandenburg, Stendal, Havelberg, Wolfsburg, Salzwedel und natürlich auch aus Rathenow selbst. Ab einem Euro Standgebühr kann jeder seine Waren zum Verkauf anbieten. Der nächste Termin ist der 24. April, dann darf wieder von 11 bis 15 Uhr getrödelt werden.

Zeitungsbericht September 2009

-Märkischen Allgemeinen-

Trödelfieber im Frühling


Rathenow. Die einen wissen ganz genau, was sie suchen. Andere schlendern ziellos drauf los. Doch alle haben eines gemeinsam: Sie packt hin und wieder das Trödelfieber. Auch auf dem Rathenower Markt lässt sich der eine oder andere Schatz heben.Trödelmärkte üben einen ganz besonderen Reiz aus. Sie laden zum Bummeln und Stöbern ein. Seit März kann man auch in Rathenow wieder regelmäßig in der Theodor-Lessing-Straße 1 am Nordbahnhof auf Trödeltour gehen. Andreas Müller hat den hiesigen Markt vor acht Jahren ins Leben gerufen. Für einen Euro dürfen Händler ihre Ware von Frühjahr bis Herbst unter freiem Himmel anbieten. Wer auf das schützende Hallendach nicht verzichten will, zahlt fünf Euro. Kunden entrichten einen Euro. Alle zwei Wochen nutzen Dutzende Händler das nun milde Frühlingswetter, um ihre Waren auf Tischen, in Kisten oder einfach auf einer Decke auf dem Boden zu präsentieren.Stammkunden und Kaufwillige kommen aus Berlin, Neuruppin und Stendal, sogar Wolfsburger finden den Weg in die Optikstadt. Bis zu 500 Besucher sind es an guten Tagen. Schellack-Platten, nostalgische Diaprojektoren, Kleidung, Rasenmäher, alte Bücher, alle erdenklichen Küchenhelfer von modern bis historisch, sogar Teddys, Holzautos und Puzzel - wer sich etwas Zeit nimmt, kann so manchen Schatz heben. Denn was für den einen ausgedient hat, kann für den anderen genau das sein, wonach man schon seit langem sucht. Hinzu kommt, dass für die Dinge häufig nur einen Bruchteil dessen gezahlt wird, was im Handel üblicherweise zu berappen ist.Nicht zuletzt regt so ein Bummel über den Trödelmarkt auch die Fantasie an. Wie zum Beispiel „Das Einmaleins des guten Tons“. Ein Buch aus dem Jahre 1960, das dem Leser so wichtige Dinge wie den Handkuss erklärt. Sogar Foxtrott und Walzer lassen sich mit diesem Werk aneignen. Allein schon die Illustrationen machen es zu einem Kultobjekt. Da kann „Mann“ noch etwas lernen.Auch Dirk Haendschke hat sein Herz an den Trödel verloren. Er verbringt dann aber die meiste Zeit hinterm Ladentisch. Beim Warten auf Kundschaft häkelt er mit Hingabe farbenfrohe Topflappen, die auch ihre Liebhaber finden. Wenn kein Trödel lockt, arbeitet er auf einem Floß des Optikparks. Wenn er mal nicht an der Stake steht, häkelt Haendschke auch dort.